Viele Gehölze blühen für wenige Wochen und erregen sonst wenig Aufmerksamkeit. Sie bilden lediglich den grünen Hintergrund für blühende Rabatten. Im großen Garten ist das kein Problem. Wo wenig Platz ist, sollte ein Strauch im Ziergarten aber gleich mehrmals im Jahr seinen großen Auftritt haben.
Schmuckgehölze im Frühling und im Herbst
Wirklich attraktiv sind Sträucher, die im Frühjahr mit Blüten und im Herbst noch einmal mit einer starken Blattfärbung oder leuchtend roten, gelben oder orangefarbenen Früchten aufwarten.
Sträucher, die im Frühling blühen, lassen sich wunderbar mit kleinen Zwiebelblumen wie Blausternchen, Schneeglöckchen und Winterlingen pflanzen. Zu den orangefarben bis leuchtend rot gefärbten Blättern im Herbst passen die zarten Blüten der Herbstzeitlosen.
Welche Gehölze bringen einen solchen Mehrwert für Ihren Ziergarten? Wertvolle Pflanzen sind unter anderem Zaubernuss, Kornelkirsche, Schneeball, Berberitze und Azalee.
Zaubernuss - filigrane Winterschönheit
Die Zaubernuss (Hamamelis) trotzt Schnee und Eis und bringt mitten im Winter spinnenförmige, sehr filigrane gelbe, orangefarbene oder rote Blüten hervor. Vor allem gelbe Sorten duften sogar. Im Sommer trägt der Strauch grüne Blätter, die denen der Haselnuss ähneln. Im Herbst färben sich die Blätter orangerot, ältere Sträucher bilden haselnussartige Früchte aus.
Ein blasser und trister Garten im Winter? Nicht so mit der Zaubernuss. Mit diesem …
- Pflanzen Sie die Zaubernuss möglichst in Hausnähe. So können Sie sich im Winter an Blüten und Duft erfreuen.
- Setzen Sie den Strauch an einen sonnigen Platz in humose, durchlässige Erde.
- Die Zaubernuss wächst sehr langsam, wird aber je nach Art bis zu drei Meter hoch. Planen Sie diesen Platz ein, denn die Sträucher sollen nicht geschnitten werden, um ihre natürliche Wuchsform zu erhalten.
Kornelkirsche - wertvoll für Mensch und Tier
Die gelben Blüten der Kornelkirsche (Cornus mas) erscheinen bereits im März und sind eine erste verlässliche Nahrungsquelle für Bienen und Insekten. Der im Sommer unscheinbare Strauch trumpft im Herbst mit rotem Laub noch einmal richtig auf. Zudem wachsen kleine, rote Früchte, die sich zu einem köstlichen Gelee verarbeiten lassen.
- Kornelkirschen sind genügsam. Sie wachsen sowohl an sonnigen wie auch an schattigen Plätzen. In der Sonne fällt die Herbstfärbung jedoch prächtiger aus.
- Humose, leicht feuchte Böden werden bevorzugt.
- Kornelkirschen vertragen einen kräftigen Rückschnitt. Sie sind als Heckengehölze gut geeignet.
- Der beste Zeitpunkt für den Schnitt ist direkt nach der Blüte im Frühjahr.
Azalee - mit starken Farben Akzente setzen
Die Azalee (Rhododendron molle oder Rh. flavum) ist im Mai mit roten, orangefarbenen, weißen oder rosa Blüten übersät und bietet schon aus der Ferne einen Blickfang. Nicht weniger attraktiv sind die im Herbst rot leuchtenden Blätter. Gartenazaleen sind eng mit Rhododendren verwandt und beleben viele Ziergärten.
- Azaleen wachsen in der Sonne, aber auch im Schatten. Die meisten Arten fühlen sich im Halbschatten am wohlsten.
- Azaleen benötigen speziellen, humosen, leicht sauren Boden. In Gartencentern gibt es spezielle Rhododendron-Erde. Sie ist gut geeignet.
- Heben Sie das Pflanzloch großzügig aus und füllen Sie etwas Rhododendron-Erde hinein. Setzen Sie den Strauch ein, füllen das Pflanzloch mit eben dieser Erde und schlämmen die Wurzeln gründlich mit Wasser. Treten Sie die Erde um den Strauch vorsichtig fest. Zuletzt bekommt die Azalee noch einmal etwa fünf Zentimeter Spezialerde aufgefüllt.
- Schneiden Sie den Strauch für eine natürliche Wuchsform möglichst nicht.
Schneeball - starke Blütenbälle vom Herbst bis zum Frühjahr
Es gibt verschiedene Arten des Schneeballs (Viburnum), von denen einige sogar im Winter blühen und duften. Zur Vollblüte sind die immergrünen Sträucher mit weißen oder rosa Blüten übersät. Auf die Blüten folgen blaue Beeren, die später glänzend schwarz werden.
- Pflanzen Sie einen Schneeball in die Sonne oder lichten Halbschatten. An den Boden stellt der Strauch keine besonderen Ansprüche.
- Die robusten Pflanzen eignen sich gut für Küstengebiete.
- Junge, frisch gepflanzte Sträucher gießen Sie gründlich. Ist der Schneeball gut etabliert, ist das nur bei anhaltender Hitze notwendig.
- Den Pflanzen bekommt es, wenn Sie das alte Holz jährlich um ein Drittel zurückschneiden. Der Schnitt ist aber nicht dringend notwendig. Aus dem Rückschnitt lassen sich Stecklinge gewinnen. Der Strauch ist so leicht vermehrt.
Berberitze - natürliche Stachelschönheit
Die Berberitze (Berberis thunbergii) trägt im Frühjahr kleine, gelbe Blüten, je nach Züchtung buntes Laub und schmückt sich im Herbst mit essbaren Beerenfrüchten. Sie enthalten viel Vitamin C, sind entsprechend sauer, passen getrocknet jedoch gut in ein Fruchtmüsli.
- Berberitzen wachsen in der Sonne und im hellen Schatten.
- Trockene Wurzeln mag der Strauch nicht. Es reicht aber, ihn nur in Dürreperioden zu gießen.
- Auch beim Boden ist die Berberitze anspruchslos. Für organischen Dünger ist sie jedoch dankbar.
- Unkraut unter dem stacheligen Strauch ist schwer zu entfernen, eine Mulchdecke ist hilfreich.
- Der Strauch muss nicht geschnitten werden. Nur ab und an sollten Sie alte Triebe entfernen, um frischen Austrieb zu fördern.
- Vögel nutzen den Strauch gerne zum Brüten. Die Stacheln sitzen so dicht, dass die Nester vor Katzen geschützt sind. Es ist ein idealer Strauch für die freiwachsende Naturhecke.
- Berberitze sät sich gerne selbst aus.
Gehölze mit Mehrwert - Übersicht
Zaubernuss |
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Kornelkirsche |
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Azalee |
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Schneeball |
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Berberitze |
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Alle hier genannten Sträucher bleiben mit drei bis vier Metern Wuchshöhe recht klein. Sie sind eine empfehlenswerte Alternative zu Thuja, Fichte, Wacholder und Co. Auch Nadelgehölze haben ihren Reiz, bieten dem Betrachter und der Vogel- und Insektenwelt aber oft nicht halb so viele Vorteile wie Gehölze mit Mehrwert.
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